Dresdner Christstollen ist ein echter Weihnachtsklassiker. Damit sich ein Stollen Dresdner Stollen nennen darf, muss er bestimmte Mengen an Zitronat, Orangeat, Mandeln und Butter enthalten und muss im Großraum Dresden hergestellt worden sein. Für dieses Rezept habe ich mich am Original orientiert, aber ein bisschen Freiheit habe ich mir auch genommen. Zum Beispiel darf Original Dresdner Christstollen keine Margarine enthalten. Für dieses Rezept könnt ihr aber auch eine pflanzlichen Butter-Alternative verwenden. So bekommt ihr einen veganen Stollen. Außerdem kommt das Rezept ohne Hefe und Ei aus und bleibt trotzdem lange frisch und saftig (wie das Original).
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Was ist in einem echten Dresdner Stollen enthalten?
Laut dem Schutzverbandes Dresdner Stollen e. V. muss ein echter Dresdner Christstollen Rosinen, Butter, süße und bittere Mandeln, Orangeat, Zitronat, Mehl, Milch und Hefe sowie Kristallzucker, Butterschmalz, Zitronenschalenpaste, Speisesalz, Puderzucker und Stollengewürz enthalten. Und sogar die Mengen sind für einige Zutaten festgelegt: Ein Christstollen, der das goldene Siegel „Original Dresdner Stollen“ trägt, enthält bezogen auf die Mehlmenge mindestens 50 Prozent Butter, 65 Prozent Sultaninen, 20 Prozent Orangeat und Zitronat und 15 Prozent süße und bittere Mandeln. Margarine und Geschmacksverstärker sind verboten. Dieses Rezept ist an das klassische Dresdner Stollenrezept angelehnt, aber weicht auch in einigen Punkten ab. Zum Beispiel wird dieser Stollen mit Sauerteig und nicht mit Hefe gebacken. Statt Butterschmalz wird Butter verwendet oder in der veganen Variante sogar Margarine. Und bei den bitteren Mandeln habe ich habe ich auf Bittermandelöl zurück gegriffen.
Wie lange muss Christstollen ziehen?
Stollen ist eine Dauerbackware. Das bedeutet, er ist bei richtiger Lagerung mehrere Wochen oder sogar Monate lang haltbar und wird mit der Zeit sogar immer besser. Vor dem Anschnitt solltet ihr euren Sauerteigstollen mindestens fünf Tage, aber besser zwei Wochen lang durchziehen lassen. Also backt am besten rechtzeitig vor Weihnachten eine große Portion, damit ihr an Weihnachten perfekte Christstollen verschenken und genießen könnt.
Wie lange ist Christstollen haltbar?
Wie lange Christstollen haltbar ist, hängt von den Zutaten ab. Ein hoher Butteranteil, wenig Flüssigkeit, in Rum eingelegte Früchte und Sauerteig sorgen dafür, dass Christstollen lange saftig und frisch bleibt. Wenn ein Rezept viele Nüsse, Mohn oder Quark enthält, verringert sich die Haltbarkeit. Dresdner Christstollen ist bei optimalen Bedingungen monatelang haltbar. Trotzdem sollte der Stollen spätestens nach drei Monaten aufgegessen sein. Am besten schmeckt der Stollen zwischen zwei und sechs Wochen nach dem Backen.
Wie lagert man selbst gebackenen Stollen?
Christstollen mag es trocken und kühl. Am längsten hält er sich im Keller, in einem kühlen Vorratsschrank oder einem anderen ungeheizten Raum. Im Kühlschrank trocknet der Stollen schnell aus und die hohen Unterschiede zwischen der Kühlschrank- und der Außentemperatur könnten dafür sorgen, dass der Stollen schwitzt und schneller schimmelt. Wickelt euren Stollen gründlich in Alufolie ein. Zusätzlich könnt ihr den Stollen auch noch in einen Gefrierbeutel packen. Wichtig ist, dass euer Stollen vollständig ausgekühlt ist bevor ihr ihn verpackt. Wenn der Stollen noch warm eingepackt wird, kann das Kondenswasser zu Schimmel führen.
Für diesen Stollen nach Dresdner Art braucht ihr
- Sauerteigstarter: Original Dresdner Christstollen wird eigentlich mit Hefe gebacken. In diesem Rezept habe ich die Hefe durch Sauerteig ersetzt. Der erfüllt die gleiche Funktion und trägt zusätzlich zur Haltbarkeit bei.
- Vollmilch oder Hafermilch
- Weizenmehl Typ 550
- Sultaninen sind ein wichtiger Bestandteil in jedem Stollen. Wenn ihr keine Rosinen mögt, könnt ihr sie aber auch durch Cranberries oder klein geschnittene getrocknete Aprikosen, Pflaumen und Feigen ersetzen.
- Orangeat und Zitronat: Qualitativ hochwertiges Zitronat und Orangeat findet ihr oft im Biomarkt oder im Reformhaus.
- Rum, um die getrockneten Früchte darin einzuweichen. Wenn ihr auf Alkohol verzichten möchtet, könnt ihr statt dem Rum auch Apfel- oder Orangensaft verwenden.
- Butter oder eine vegane Alternative für die Haltbarkeit. Original Dresdner Christstollen enthält mindestens 50 Prozent Butter. Der hohe Butteranteil sorgt dafür, dass der Stollen wochenlang frisch und saftig bleibt.
- Zucker für die Süße.
- Salz für den Geschmack.
- Bittermandelöl, Zitronenabrieb und Stollengewürz
- Mandeln sind eine klassische Stollenzutat. Ihr könnt stattdessen aber auch Haselnüsse oder eine Nussmischung verwenden.
- Vanillezucker und Puderzucker ergeben zusammen mit geschmolzener Butter die typisch-weiße Stollenkruste.
Backen mit Sauerteig – Anstellgut züchten und pflegen
Ihr könnt für dieses Rezept entweder Weizensauerteig oder Roggenanstellgut verwenden. Ich nutze einen Universal Sauerteig für alle Mehlsorten. Meinen Sauerteig füttere ich zu gleichen Teilen mit Wasser und Mehl. Wenn ihr ein anderes Mischverhältnis nutzt, müsst ihr die Wassermenge im Rezept anpassen.
Der Sauerteig muss für dieses Rezept nicht frisch gefüttert sein, aber die letzte Auffrischung sollte nicht länger als eine Woche her sein. Je länger euer Sauerteig nicht gefüttert wurde, desto länger muss der Teig in der Regel ruhen.
Wenn ihr noch keinen Sauerteig habt, habe ich hier einige Methoden zusammengestellt, wie ihr euer eigenes Anstellgut züchten könnt.
In drei Schritten: Stollen backen mit Sauerteig
- Die getrockneten Früchte in Rum einlegen und den Vorteig anrühren und ruhen lassen.
- Den Teig kneten, formen und ruhen lassen.
- Den Stollen backen, mit Butter bestreichen, mit Zucker und Puderzucker bestreuen und zirka zwei Wochen durchziehen lassen.
Dieser Stollen mit Sauerteig ist…
- bei richtiger Lagerung zwei bis drei Monate haltbar
- ohne Hefe, ohne Backpulver und ohne Ei
- mit Sauerteig
- relativ einfach gemacht
- lecker und weihnachtlich
Hilfreiche Tools – Meine Empfehlungen
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- Eine Getreidemühle* für frisch-gemahlenes Vollkornmehl.
- Einen Danish-Whisk* – vor allem wenn ihr keine Knetmaschine nutzt. Damit könnt ihr eure Zutaten vermischen, ohne, dass der ganze Teig am Löffel klebt.
- Eine Küchenwaage*.
- Mit einer Teigkarte aus Edelstahl* könnt ihr eure Teiglinge abstechen oder eure Brote formen.
- Eine Kastenformen aus Edelstahl*.
- Ein Nudelholz* aus Holz.
- Eine Dampfschale bestehend aus einer Edelstahl-Ofenform* und Lavasteinen*. Die Schale wird mit den Steinen gefüllt und beim Vorheizen auf den Boden des Ofens gestellt. Wenn ihr euer Brot in den Ofen schiebt, schüttet ihr heißes Wasser auf die Steine. Dadurch entsteht Dampf, der dafür sorgt, dass euer Brot gut aufgeht.
- Ein Abkühlgitter* für Brot, Brötchen und Waffeln.
- Ein Edelstahl-Wasserkocher* mit verschiedenen Temperaturstufen für Brühstücke.
- Ein scharfes Brotmesser*.
Mehr Produktempfehlungen findet ihr hier.
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Rezept: Christstollen Dresdner Art mit Sauerteig
Zutaten
Vorteig
- 80 g Sauerteigstarter
- 140 g Milch oder Hafermilch
- 140 g Weizenmehl Typ 550
Quellstück
- 300 g Sultaninen
- 100 g Orangeat und Zitronat
- 50 g Rum
Hauptteig
- 320 g Mehl Typ 550
- 250 g Butter oder eine vegane Alternative
- 80 g Zucker
- ½ TL Salz
- ½ Fläschchen Bittermandelöl
- 1 Zitrone Abrieb
- 3 TL Stollengewürz
- 75 g Mandeln gehackt
Kruste
- 200-250 g Butter oder eine vegane Alternative
- Vanillezucker
- Puderzucker
Anleitungen
Tag 1
- Sultaninen, Orangeat und Zitronat mit dem Rum übergießen und abgedeckt ruhen lassen.
- Den Sauerteigstarter mit Milch und 140g Weizenmehl vermischen, abdecken und zwei bis drei Stunden gehen lassen.
- Den Vorteig mit dem restlichen Mehl, Butter, Bittermandelöl, Mandeln, Zucker, Gewürzen und Zitronenabrieb zu einem Teig verkneten. Den Teig abdecken und solange ruhen lassen, bis sich das Volumen des Teiges vergrößert hat. Weil der Teig viel Butter enthält, wird sich das Volumen aber nicht verdoppeln.
- Nach zirka drei bis vier Stunden die getrockneten Früchte samt der Flüssigkeit ebenfalls unter den Teig kneten.
- Den Teig in zwei Teile teilen und jeweils zu einer länglichen Rolle formen. Für einen geschnittenen Stollen wird die Rolle mit einem Messer vor dem Backen längs eingeschnitten.
- Für einen gewickelten Stollen wird die Rolle mit einem Nudelholz* von der Mitte ausgerollt. Die Räder der Längsseiten bleiben dabei leicht verdickt.
- Wenn ihr euren Stollen mit Marzipan füllen wollt, könnt ihr zwei Marzipanstränge jetzt längs auf den Teig legen.
- Dann werden die Längsseiten über einander geschlagen und leicht festgedrückt. Durch die verdickten Ränder entsteht die klassische Kante auf dem Stollen.
- Die Stollen zwei Stunden bei Raumtemperatur ruhen lassen und anschließend über Nacht in den Kühlschrank stellen.
Tag 2
- Den Ofen mit einer Dampfschale bestehend aus einer Edelstahl-Ofenform* und Lavasteinen* auf 200 Grad Umluft vorheizen.
- Den Stollen 15 Minuten mit Dampf backen. Nach 15 Minuten die Temperatur auf 180 Grad reduzieren und 20 bis 25 Minuten fertig backen.
- Die Butter schmelzen und den noch heißen Stollen großzügig mit der flüssigen Butter bestreichen.
- Anschließend den Stollen mit einer Mischung aus Vanille- und Kristallzucker bestreuen. Zum Schluss noch mit einer dicken Schicht Puderzucker bestreuen.
- Den Stollen vollständig abkühlen lassen, verpacken und zirka zwei Wochen durchziehen lassen.
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