Pfennigmuckerl – Bayerische Roggenbrötchen mit Sauerteig

Heute möchte ich euch ein Gebäck aus meiner Kindheit vorstellen: Pfennigmuckerl. Das sind kleine Roggenbrötchen mit Sauerteig. Sie haben die perfekte Größe für einen Snack unterwegs, für herzhafte Party-Häppchen oder eine gemütliche Brotzeit. Durch den Roggenanteil im Teig werden sie herzhaft, saftig und bleiben extra lange frisch. Der Weizen sorgt dafür, dass sie trotzdem locker und weich werden. Für den typischen Geschmack der bayerischen Roggenmischbrötchen sorgt der Kümmel im Teig. Der Teig enthält keine Hefe und ihr könnt ihn über Nacht im Kühlschrank ruhen lassen.

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Was sind Pfennigmuckerl?

Pfennigmuckerl sind bayerische Roggenmischbrötchen. Sie sind etwas kleiner als normale Brötchen und werden leicht versetzt aneinander gebacken. Ihre Form erinnert an gestapelte Münzen. Daher haben sie vermutlich auch ihren Namen. Eine andere Erklärung ist, dass man die kleinen Brötchen für wenige Pfennige kaufen konnte. Die Semmeln bestehen zu 20 bis 30 Prozent aus Roggenmehl und enthalten geschroteten oder gemahlenen Kümmel. Ursprünglich kommen die Roggensemmeln aus Oberbayern. Weil sie auch dort nur noch in wenigen Bäckereien gebacken werden, wurden sie in die Arche des Geschmacks aufgenommen. Das internationale Projekt der Slow Food Stiftung soll Lebensmittel, Nutztierarten und Kulturpflanzen vor dem Vergessen und Verschwinden schützen.

Pfennigmuckerl aufgeschnitten und mit Butter bestrichen

Diese Zutaten braucht ihr

  • Weizenmehl (1050) hat einen höheren Mineralstoffgehalt als helleres Mehl, was den Brötchen mehr Geschmack und eine leicht rustikale Note verleiht. Es sorgt zudem für eine gute Teigstruktur und macht die Pfennigmuckerln schön locker.
  • Roggenvollkornmehl bringt den herzhaften, kräftigen Geschmack in die Brötchen. Es enthält das gesamte Korn, inklusive der Schale, was die Brötchen besonders sättigend und herzhaft macht. Ich benutze am liebsten frisch gemahlenes Mehl. Es enthält mehr Nährstoffe, aber ist deshalb auch weniger lange haltbar als gekaufte Mehle. Wenn ihr keine Getreidemühle* habt, könnt ihr natürlich auch gekauftes Vollkornmehl verwenden.
  • Sauerteigstarter sorgt nicht nur für das typische Aroma, sondern macht den Teig auch bekömmlicher und und die Pfennigmuckerln länger haltbar.
  • Kümmel verleiht den Brötchen ihren unverwechselbaren, würzigen Geschmack. Das Brotgewürz passt perfekt zum nussigen Geschmack von Roggenmehl. Ihr könnt entweder gemahlenen oder geschroteten Kümmel verwenden.
  • Wasser: Im Sommer kalt und im Winter lauwarm.

Backen mit Sauerteig – Anstellgut züchten und pflegen

Ihr könnt für dieses Rezept entweder Weizensauerteig oder Roggenanstellgut verwenden. Ich nutze einen Universal Sauerteig für alle Mehlsorten. Meinen Sauerteig füttere ich zu gleichen Teilen mit Wasser und Mehl. Wenn ihr ein anderes Mischverhältnis nutzt, müsst ihr die Wassermenge im Rezept anpassen.

Der Sauerteig muss für dieses Rezept nicht frisch gefüttert sein, aber die letzte Auffrischung sollte nicht länger als eine Woche her sein. Je länger euer Sauerteig nicht gefüttert wurde, desto länger muss der Teig in der Regel ruhen.

Wenn ihr noch keinen Sauerteig habt, habe ich hier einige Methoden zusammengestellt, wie ihr euer eigenes Anstellgut züchten könnt.

So könnt ihr Roggenbrötchen wie vom Bäcker backen

Den Teig anmischen

Alle Zutaten in einer großen Schüssel mischen*, bis ein klebriger, homogener Teig entsteht. Den Teig bei Raumtemperatur 3–4 Stunden ruhen lassen und dabei 2–3 Mal dehnen und falten, um die Struktur zu verbessern. Anschließend den Teig abdecken und über Nacht (8–12 Stunden) im Kühlschrank ruhen lassen.

Die Roggenbrötchen formen

Am nächsten Tag den Teig auf eine bemehlte Arbeitsfläche stürzen, mit einer Teigkarte* in 12 gleich große Stücke teilen und die Teiglinge rund wirken und anschließend leicht länglich formen.

Die geformten Teiglinge abdecken und bei Raumtemperatur 2 Stunden gehen lassen.

Der Schluss der Teiglinge sollte noch sichtbar sein

Die Pfennigmuckerln backen

Den Ofen auf 250 °C Heißluft (+Unterhitze) vorheizen und dabei einen Backstein* und eine Dampfschale bestehend aus einer ​Edelstahl-Ofenform*​ und ​Lavasteinen*​ im Ofen platzieren.

Die Teiglinge mit dem Schluss nach oben in Viererreihen direkt auf den heißen Backstein* setzen, sodass sie sich leicht berühren.

Die Temperatur auf 230 °C reduzieren und die Brötchen 7 Minuten mit Dampf backen. Dafür etwa 100 ml heißes Wasser in die Dampfschale geben. Anschließend den Dampf ablassen und die Brötchen weitere 8 Minuten ohne Dampf fertig backen, bis sie eine goldbraune Kruste haben.

Pfennigmuckerl – Bayerische Roggenbrötchen

Wie werden Roggenbrötchen lockerer?

Roggenteig ist schwer und deshalb haben auch Roggenbrötchen den Ruf, kompakt und schwer zu sein. Aber das muss nicht sein. Hier ein paar Tipps, um lockerer Roggenbrötchen zu backen:

  • Feines Mehl: Wenn ihr euer Mehl selbst mahlt, solltet ihr darauf achten, den Mahlgrad so fein wie möglich einzustellen. So wird auch Vollkornmehl locker und weich.
  • Genug Wasser: Roggenmehl kann mehr Wasser aufnehmen, als Weizenmehl. Damit die Roggenbrötchen nicht trocken und hart werden, solltet ihr darauf achten, genug Wasser zu benutzen. Es ist normal, dass der Teig am Anfang weich und klebrig ist. Durch das Dehnen und Falten und die Nacht im Kühlschrank wird der Teig dann elastisch und formbar.
  • Genug Zeit: Zeitangaben in Sauerteigrezepten sind immer nur Richtwerte. Je nach Raumtemperatur und Sauerteigaktivität kann es mehrere Stunden länger oder kürzer dauern bis euer Teig aufgegangen ist. Diese Zeit solltet ihr dem Teig zugestehen, damit eure Roggenbrötchen locker und leicht werden.

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5 from 1 vote
Prep Time 20 minutes
Cook Time 15 minutes
Ruhezeit 16 hours
Total Time 16 hours 35 minutes
Course Pfenningmuckerln, Roggenbrötchen, Roggenmischbrötchen
Cuisine Bayerisch
Servings 12 Roggenbrötchen

Ingredients
  

  • 350 g Weizenmehl Type 1050
  • 150 g Roggenvollkornmehl
  • 50 g Sauerteigstarter
  • TL Salz
  • ½-1 TL Kümmel gemahlen oder geschrotet
  • 360 g Wasser

Instructions
 

Tag 1

  • Alle Zutaten in einer großen Schüssel mischen*, bis ein klebriger, homogener Teig entsteht.
  • Den Teig bei Raumtemperatur 3–4 Stunden ruhen lassen und dabei 2–3 Mal dehnen und falten, um die Struktur zu verbessern.
  • Anschließend den Teig abdecken und über Nacht (8–12 Stunden) im Kühlschrank ruhen lassen.

Tag 2

  • Am nächsten Tag den Teig auf eine bemehlte Arbeitsfläche stürzen, mit einer Teigkarte* in 12 gleich große Stücke teilen und die Teiglinge rund wirken und anschließend leicht länglich formen.
    Am nächsten Tag den Teig auf eine bemehlte Arbeitsfläche stürzen, mit einer Teigkarte in 12 gleich große Stücke teilen und die Teiglinge rund wirken und anschließend leicht länglich formen.
  • Die geformten Teiglinge abdecken und bei Raumtemperatur 2 Stunden gehen lassen.
    Der Schluss der Teiglinge sollte noch sichtbar sein
  • Den Ofen auf 250 °C Heißluft (+Unterhitze) vorheizen und dabei einen Backstein* und eine Dampfschale bestehend aus einer ​Edelstahl-Ofenform*​ und ​Lavasteinen*​ im Ofen platzieren.
  • Die Teiglinge mit dem Schluss nach oben in Viererreihen direkt auf den heißen Backstein* setzen, sodass sie sich leicht berühren.
  • Die Temperatur auf 230 °C reduzieren und die Brötchen 7 Minuten mit Dampf backen. Dafür etwa 100 ml heißes Wasser in die Dampfschale geben. Anschließend den Dampf ablassen und die Brötchen weitere 8 Minuten ohne Dampf fertig backen, bis sie eine goldbraune Kruste haben.
    Anschließend die Roggen Brötchen backen, bis sie eine goldbraune Kruste haben.
Keyword einfach, mit Roggenmehl, mit Roggenvollkornmehl, mit Sauerteig, ohne Hefe, ohne Kneten

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Bayerische Roggenbrötchen mit Sauerteig über Nacht

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Ich bin Theresa und ich backe – am liebsten mit Sauerteig. Auf meinem Blog Krümelig teile ich meine liebsten Rezepte mit dir.

Das erwartet dich

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  • RIn einem liebevoll gestalteten E-Book
  • RMit exklusiven Varianten für Focaccia, Pinsa und Zupfbrot
  • RInklusive Sauerteig Guide mit Tipps und Tricks zum Füttern und Pflegen
  • RUrlaubsfeeling pur: Die Rezepte wecken Erinnerungen an deinen letzten Urlaub. Ciabatta, Focaccia und Baguettes – perfekt als Beilage zum Grillen oder zu frischen Salaten.

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4 Kommentare

  1. Thilda

    5 stars
    Tolles Rezept und super Größe. Wurde heute zum Neujahrs Brunch gegessen und alle waren begeistert.

    Antworten
    • Theresa

      Das freut mich sehr 😊 Danke für dein Feedback!

      Antworten
  2. Greta Becker

    Hallo Theresa,

    kann es sein, dass bei den Zutaten der Kümmel fehlt? Wie viel Kümmel kommt denn in die Brötchen?

    Vielen Dank und liebe Grüße
    Greta

    Antworten
    • Oliver

      Hallo Greta,
      vielen lieben Dank für den Hinweis! Ich hab’s gleich korrigiert. Wir mögen es am liebsten mit einem Teelöffel geschroteten Kümmel.
      Liebe Grüße
      Oliver

      Antworten

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